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Bist du geeignet fürs Cockpit? Voraussetzungen, Persönlichkeit & was du wirklich mitbringen musst

  • Autorenbild: Kevin
    Kevin
  • 8. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Mai

Du willst Pilot werden? Erfahre, welche schulischen, medizinischen und persönlichen Voraussetzungen du wirklich brauchst, um ins Cockpit zu starten.



Einleitung

Du liebst das Gefühl am Flughafen, wenn der Urlaub losgeht? Für dich ist der Flug selbst schon ein Erlebnis – fast wichtiger als das Reiseziel? Du beobachtest Flugzeuge am Himmel und fragst dich, wohin sie gerade fliegen?

Dann hast du vielleicht denselben Traum wie viele: Airline Pilot werden.


Doch irgendwann kommt fast jeder an diesen Punkt:

👉 „Hab ich überhaupt das Zeug dazu?“


Viele, die sich mit dem Thema beschäftigen, zweifeln:

Ich war nie gut in Mathe und Physik... Mein Englisch ist schwach... Ich trag eine Brille… Ich bin eher ruhig und nicht so dominant...

Wenn dir einer dieser Gedanken bekannt vorkommt: Keine Sorge!

Wir schauen uns jetzt gemeinsam an, worauf es wirklich ankommt.


Learnings

✅ Welche formalen Voraussetzungen du erfüllen solltest

✅ Welche Soft Skills & Eigenschaften im Cockpit entscheidend sind

✅ Und wie du erkennst, ob der Beruf wirklich zu dir passt



Schulische Voraussetzungen

Du brauchst kein 1,0-Abitur – aber ein paar Grundlagen solltest du mitbringen. Empfohlen wird mindestens die Fachhochschulreife, besser das Abitur. Nicht, weil du im Cockpit Gedichte analysieren musst – sondern weil viele Flugschulen und Airlines darauf achten. Die Schulform zeigt einfach: Du kannst dich in komplexe Themen reindenken – und genau das brauchst du auch in der Pilotenausbildung.


Denn du wirst unter anderem lernen:


  • warum ein Flugzeug überhaupt fliegt (Aerodynamics),

  • wie Triebwerke Strom erzeugen (Electrics),

  • wie der Höhenmesser funktioniert (Instrumentation),

  • oder wie ein Gewitter entsteht (Meteorology)

  • und vieles mehr ...


Das klingt erstmal viel und komplex? Klar, aber keine Sorge – das bringt dir die Ausbildung bei.

Was du jedoch mitbringen solltest, sind solide Grundlagen in diesen drei Bereichen:


  • Mathematik: Kopfrechnen, Dreisatz, Prozentrechnung – Basics, die du im Job täglich brauchst

  • Physik: Grundverständnis für technische Zusammenhänge, z. B. für Aerodynamik, Stromkreise oder Wetterphänomene

  • Englisch: Internationale Luftfahrtsprache – für Funk, Checklisten, Handbücher


Wichtig: Du musst kein Naturwissenschafts-Genie sein oder das feinste Oxford Englisch sprechen können. Viele Piloten haben Mathe oder Physik in den letzten Schuljahren abgewählt. Es reichen solide Grundlagen auf Mittelstufen-Niveau. Mit der richtigen Vorbereitung ist das kein Problem. Was zählt, ist: Motivation und Lernbereitschaft.


Persönliche Erfahrung

Ich erinnere mich gut an eine Situation aus meiner Schulzeit: Kurz vor der Oberstufe habe ich mir den Kopf zerbrochen: Welche Leistungskurse soll ich wählen, um Pilot zu werden? Mathe, Physik, Englisch – dachte ich. Bei einem Berufsinformationstag sprach ich einen echten Airline-Piloten darauf an und habe ihn gefragt, welche Leistungskurse er damals gewählt hat. Seine Antwort? "Geschichte und Bio. Es ist wirklich egal, was du wählst – die Grundlagen, die du für die Ausbildung benötigst, werden im Auswahlverfahren geprüft. Solange du die drauf hast, wird das klappen."

Und: Er hatte Recht. Wähle deine Schulfächer nach Interesse – nicht aus Angst, später im Cockpit zu scheitern. Wichtiger als die Fächerwahl ist, dass du lernen willst – weil du echtes Interesse hast.



Gesundheit & medizinische Tauglichkeit

Um als Airline Pilot arbeiten zu dürfen, brauchst du ein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1 – das sogenannte Class 1 Medical. Es ist Voraussetzung für die Berufsausbildung – und deine Lizenz ist nur in Verbindung damit gültig.


Dieses Medical stellt sicher, dass du körperlich und psychisch geeignet bist, einen Airliner sicher zu führen. Dabei geht es nicht darum, ob du sportlich bist – sondern ob du gesund, belastbar und flugtauglich bist.


Bei CockpitGuide ist uns wichtig, dir ehrliche und transparente Informationen weiterzugeben. Gerade bei medizinischen Fragen gilt: 👉 Wir möchten hier keine unseriösen Allgemeinaussagen treffen.


Deshalb unser Appell an dich:

Wenn du konkrete Fragen hast oder dir unsicher bist, sprich direkt mit einem Flugmediziner in deiner Nähe. Dort bekommst du eine verbindliche Einschätzung, die auf deiner persönlichen Situation basiert. Ein Beratungstermin lohnt sich – gerade, wenn du ernsthaft mit dem Gedanken spielst, Pilot zu werden.



Typische Fragen – und was du grob wissen solltest:


  • „Ich trage eine Brille – ist das ein Problem?“ ➡️ Nicht zwangsläufig. Für das Class 1 Medical sind Brille oder Kontaktlinsen meist kein Ausschlusskriterium.

  • „Bin ich zu groß oder zu klein?“ ➡️ Viele Airlines nennen Richtwerte zwischen 1,60 m und 1,98 m Körpergröße. Warum? Damit du im Cockpit sicher alles erreichen und bedienen kannst. Unterschiede gibt’s je nach Airline.

  • „Ich habe XYZ – darf ich trotzdem Pilot:in werden?“ ➡️ Diese Frage kann nur ein Flugmediziner beantworten – seriös und individuell.



Kurz gesagt: Du brauchst keine Top-Fitness – aber eine gesunde Lebensweise, gute Belastbarkeit und keine medizinischen Einschränkungen, die flugsicherheitsrelevant sind. Und: Viele Faktoren hast du selbst gar nicht in der Hand. Ein Termin bei einem Flugmediziner gibt dir mehr Klarheit und Sicherheit.



Persönlichkeit & Soft Skills

Ein Airline-Pilot fliegt nicht nur – er denkt, entscheidet, führt und kommuniziert. Du wirst im Cockpit Verantwortung tragen: für Menschen, für Technik, für Situationen, die sich nicht immer vorhersehen lassen. Was dabei zählt, sind nicht starre Persönlichkeitsprofile – sondern Eigenschaften, die du entwickeln kannst:

  • Verantwortungsbewusstsein: Du triffst täglich viele kleine und große Entscheidungen

  • Konzentration & Stressresistenz: Unter Druck ruhig und klar zu bleiben, gehört zum Alltag

  • Teamfähigkeit: Du arbeitest nicht nur im Team, du führst es auch mit gutem Beispiel

  • Selbstreflexion: Fehler passieren. Was zählt: Wie du damit umgehst – bei dir und bei anderen

  • Kommunikation: Du musst klar, strukturiert und ruhig kommunizieren – ohne die Empathie zu verlieren


👉 Und das Beste: Diese Fähigkeiten kann man trainieren. Du musst nicht alles perfekt mitbringen – aber bereit sein, daran zu arbeiten.



Passt der Beruf wirklich zu dir?

Vielleicht stellst du dir jetzt die Frage: „Ich erfülle die formellen Voraussetzungen – aber bin ich wirklich der Typ dafür?“ Vorweg: Die perfekte Piloten-Persönlichkeit gibt es nicht. Was zählt, ist, dass du deine Stärken und Schwächen kennst – und mit beidem reflektiert umgehen kannst.


Denn jede Stärke hat auch ihre Schattenseite:


  • Du liebst Struktur und Ordnung? ➡️ Sehr gut! Im Cockpit arbeitest du mit standardisierten Abläufen. Aber: In Notfällen brauchst du auch mentale Flexibilität – und die kannst du lernen

  • Du bist eher zurückhaltend? ➡️ Vielleicht hörst du besser zu – was in einem komplexen Teamumfeld goldwert ist. Eine gute Führungskraft muss nicht dominant sein

  • Du merkst schnell, wenn bei deinem Gegenüber etwas nicht rund läuft?

    ➡️ Genau das zeigt emotionale Intelligenz – eine oft unterschätzte Fähigkeit, die in Führung, Kommunikation und im Teamalltag extrem wertvoll ist


👉 Frag dich also nicht: "Bin ich perfekt dafür?" Sondern: Bin ich bereit, mich in diesem Beruf weiterzuentwickeln – mit allem, was ich mitbringe? Wenn du bei dieser Frage innerlich mit „Ja“ antwortest – dann bist du vielleicht genau dort richtig, wo du hinwillst: im Cockpit.



Fazit

Die medizinische Eignung erreichst du in vielen Fällen durch eine gesunde Lebensweise – aber auf manche Dinge hast du schlicht keinen Einfluss. Wenn du unsicher bist, sprich frühzeitig mit einem Flugmediziner. So weißt du, wo du stehst – und ob dein Traum realistisch ist.


Für die Ausbildung brauchst du mindestens die Fachhochschulreife oder das Abitur. Ein 1,0-Schnitt? Nicht nötig. Mathe-, Physik- oder Englisch-Ass? Auch nicht. Was zählt, sind solide Grundlagen und die Bereitschaft, zu lernen.


Viele stellen sich die Frage: „Bin ich gut genug?“ Die bessere Frage ist: „Bin ich bereit, mich weiterzuentwickeln?“ Der Weg ins Cockpit ist kein Weg für Überflieger – sondern für Menschen mit Neugier, Motivation und Klarheit. Menschen, die in komplexen Systemen ruhig bleiben. Die Verantwortung übernehmen – und bereit sind, ein Leben lang zu lernen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Wenn du das mitbringst, dann bringst du alles mit, was du brauchst.


Denn: Es geht nicht um Perfektion. Es geht um Eignung.



Deine Checkliste zum Mitnehmen:

✅ (meist) Fachhochschulreife oder Abitur
✅ Grundlagen in Mathe, Physik und Englisch
✅ Gültiges Class 1 Medical
✅ Reflektierte Persönlichkeit & Teamfähigkeit
✅ Motivation & Lernbereitschaft


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