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3 Wege, um Pilot zu werden: Airline, privat oder Militär

  • Kevin Riedl
  • 9. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Mai

Du willst Pilot werden? Erfahre, welche drei Wege ins Cockpit führen – mit ihren Vor- und Nachteilen im Überblick.



Einleitung

Du willst Pilot werden – aber weißt noch nicht, wo du überhaupt anfangen sollst? Keine Sorge, so geht’s fast allen am Anfang. Viele haben das große Ziel vor Augen, aber keine klare Vorstellung davon, welche verschiedenen Wege überhaupt ins Cockpit führen. Und vor allem: Welcher davon wirklich zu einem passt.


Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Recherche. Damals, als es auf Instagram und YouTube noch keine Pilotinnen und Piloten gab, die offen über ihren Job gesprochen haben. Ich habe etliche Tage Internetforen, wie das Pilotenboard, durchstöbert und versucht, mir irgendwie einen Überblick zu verschaffen. Was mir damals gefehlt hat? Eine ehrliche, verständliche Übersicht über alle Optionen – mit echten Infos aus einer verlässlichen Quelle.


Genau das bekommst du jetzt hier: Eine klare Einführung in die drei möglichen Wege, wie du Pilot werden kannst – entweder über eine Airline, privat oder übers Militär. Wir schauen uns an, was diese Wege unterscheidet, welche Chancen sie bieten und worauf du unbedingt achten solltest.


Learnings

✅ Es gibt 3 Wege, um Pilot zu werden: mit einer Airline, privat oder übers Militär

✅ Vor- und Nachteile, die jeder Weg mit sich bringt

✅ Wie du herausfinden kannst, welcher Weg am besten zu dir und deiner Lebenssituation passt



1. Airline geförderte Pilotenausbildung

Bei diesem Modell bewirbst du dich direkt bei einer Airline oder bei einer Flugschule, die eng mit einer Fluggesellschaft zusammenarbeitet. Wenn du das Auswahlverfahren bestehst, startest du meist in eine integrierte Ausbildung (integrated) – also ein durchgeplanter Fulltime-Lehrgang von “Fußgänger” bis zum Linienpiloten. Solche Programme werden oft auch als “Ab Initio” Ausbildungen bezeichnet (lateinisch für “von Anfang an”). Hierbei handelt es sich meist um eine ATPL (Airline Training Pilot License) oder um eine MPL (Multi-Crew Pilot License) Ausbildung und du wirst dabei üblicherweise gezielt auf den späteren Einsatz im Cockpit der jeweiligen Airline vorbereitet. Die Unterschiede zwischen beiden Lizenzarten erklären wir dir in einem eigenen Beitrag.


Vorteile:


  • Sicherer Einstieg: Du wurdest bereits von der Airline selektiert - damit ist die Chance sehr hoch, dass du nach der Ausbildung ein konkretes Jobangebot bekommst. In vielen Fällen zahlst du nur einen kleinen Teil der Ausbildungskosten, falls dir nach der Ausbildung kein Job angeboten wird.

  • Strukturierter Ablauf: Du bekommst eine hochwertige Ausbildung nach Airline-Standards.

  • Teamspirit von Anfang an: Du gehst den Weg mit deinen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen (die auch oft Freunde für’s Leben werden).


Nachteile:


  • Vollzeit-Ausbildung: Die integrierte Ausbildung ist sehr intensiv – Zeit für Nebenjobs bleibt nicht.

  • Vorfinanzierung nötig: Viele Airlines strecken zwar einen Großteil der Ausbildungskosten vor, allerdings musst du meist bereits vor und während der Ausbildung erste Raten selbst zahlen. Vorteil bei manchen Airlines: Meist erfolgt die Rückzahlung später über dein Gehalt – in monatlichen Raten.

  • Lebenshaltungskosten: Zusätzlich zu den Ausbildungskosten musst du deinen Alltag finanzieren – Miete, Verpflegung, Versicherungen. Ohne zusätzliches Einkommen ist das für viele eine Herausforderung.


🔍 Für wen ist dieser Weg geeignet?

Wenn du eine klare Perspektive suchst, bereit bist, dich voll auf die Ausbildung zu konzentrieren – und entweder finanzielle Unterstützung hast oder einen Ausbildungsdarlehen aufnehmen kannst.


Im deutschsprachigem Raum gibt es derzeit folgende Optionen (Stand Mai 2025):


  • Lufthansa Group / European Flight Academy (ATPL)

  • Condor / TFC Käufer (MPL)

  • Austrian Airlines / Aviation Academy Austria (ATPL)

  • Edelweiss / European Flight Academy (ATPL)

  • SWISS / European Flight Academy (ATPL)



2. Die privat finanzierte Pilotenausbildung

Dieser Weg bietet dir maximale Flexibilität: Sowohl bei der Gestaltung deiner Ausbildung als auch bei der Auswahl deiner Flugschule. Einige größere Flugschulen bieten zwar auch integrated Kurse an, doch der häufigere Weg ist die modulare Ausbildung: Du durchläufst die einzelnen Ausbildungsabschnitte Schritt für Schritt. Beginnend mit der Privatpilotenlizenz (PPL, Privat Pilot License) über die Berufspilotenlizenz (CPL, Commercial Pilot License) bis hin zur ATPL frozen (CPL mit ATPL Theorie (Airline Transport Pilot License). Du bestimmst das Tempo und kannst zwischen den Modulen auch Pausen einlegen und nebenbei arbeiten. Diese Ausbildung ist besonders interessant für alle, die sich mehr Unabhängigkeit wünschen - aber auch bereit sind, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Mehr zu den einzelnen Lizenzen findest du im entsprechenden Artikel.


Vorteile:


  • Hohe Flexibilität: Du bestimmst Zeitplan, Flugschule und Ausbildungsrhythmus - perfekt für individuelle Lebenssituation.

  • Nebenjob möglich: Da die Ausbildung nicht durchgängig in Vollzeit stattfindet, kannst du parallel arbeiten oder studieren.

  • Breitere Jobauwahl: Du kannst dich nach erfolgreicher Ausbildung als sogenannter “ready entry” First Officer bei der Airline deiner Wahl bewerben.


Nachteile:


  • Hoher Eigenaufwand: Du musst dich selbst um Organisation, Zeitmanagement und Motivation kümmern.

  • Längere Dauer: Die Ausbildung zieht sich oft über mehrere Jahre - je nachdem, wie viel Zeit und Geld du investieren kannst.

  • Unklare Einstiegschancen: Du musst dich nach der Ausbildung auf dem freien Markt bewerben. Viele Airlines bevorzugen zunächst ihre eigenen Ab initio Flugschüler. Nur wenn der Pilotenbedarf höher ist als das Angebot aus den eigenen Reihen, kommen auch ready entry Bewerber zum Zug.


🔍 Für wen ist dieser Weg geeignet?

Wenn du unabhängig bleiben möchtest, vielleicht nebenbei arbeitest oder studierst, und bereit bist, dich selbst zu organisieren – auch wenn das bedeutet, dass du dich nach der Ausbildung aktiv auf dem Jobmarkt durchsetzen musst.


Exkurs: Was bedeutet “ready entry”?

Ein ready entry ist ein fertig ausgebildeter Pilot (ATPL frozen), der sich direkt als First Officer bei einer Airline bewirbt. Anders als beim „Ab Initio“-Modell gehst du hier bereits fertig ausgebildet ins Auswahlverfahren der Airlines.



3. Der Weg übers Militär

Auch über das Militär kannst du Pilot werden - zum Beispiel bei der Bundeswehr oder dem Bundesheer. Die fliegerische Ausbildung ist dabei Teil einer militärischen Laufbahn, an die du dich mehrere Jahre bindest. Du musst örtlich flexibel sein und auch Einsätze im Ausland in Kauf nehmen. Der Alltag unterscheidet sich deutlich vom zivilen Cockpit – trotzdem kennen wir einige Kapitäne, die diesen Weg gegangen sind und heute in einer Airline fliegen.


Hinweis: Der Weg über das Militär unterscheidet sich stark von der zivilen Ausbildung. Wir möchten ehrlich mit dir sein: Aktuell haben wir nur begrenzte Einblicke in die Details und Abläufe der militärischen Pilotenausbildung und den Wechsel in die zivile Luftfahrt. Deshalb geben wir hier bewusst keine Vor- und Nachteile an.


Wenn dich dieser Weg interessiert, empfehlen wir dir, dich direkt bei der Bundeswehr, dem Bundesheer oder der Schweizer Luftwaffe zu informieren. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unser Wissen in diesem Bereich zu erweitern – z. B. durch Gespräche mit ehemaligen Militärpiloten. Wenn du konkrete Fragen oder Themenvorschläge hast, schreib uns gern!




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Fazit

Es gibt nicht nur einen Weg, um Pilot zu werden – sondern mindestens drei.

Ob über eine Airline, privat oder übers Militär: Jeder Weg hat seine eigenen Chancen und Herausforderungen. Wichtig ist, dass du dir über deine Ziele, deine finanzielle Lage und deine persönlichen Stärken klar wirst. Nur so findest du den Pfad, der wirklich zu dir passt.

Und das Beste: Du musst dich nicht allein durch diesen Dschungel schlagen. Wir von Cockpit Guide sind selbst Piloten und helfen dir gerne weiter – mit ehrlichen Infos, Erfahrungswerten und einer starken Community.



✈️ Du willst mehr Details zu einem der Wege? Dann schau dir unsere nächsten Artikel an – oder schreib uns, welche Themen dich besonders interessieren.


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